Samstag, 9. August 2014

Wie alles begann... + Anmeldeprozess

Vor einem Jahr, bemerkte ich urplötzlich, dass ich ja schon 16 Jahre alt bin. Nein, das hört sich jetzt doof an. Ich bemerkte, dass ich schon 16 Jahre alt bin, und langsam aber sicher in das perfekte Alter komme, ein Austauschjahr zu machen. Ein Traum, den ich schon seit ich klein war hegte. Ja wirklich, ich wusste wohl schon mit 7 Jahren, als ich das erste mal davon hörte: So etwas will ich auch machen. Und jetzt ist es also so weit.
Ich ging zum Prorektor und Zuständiger für die Austauschprogramme meiner Schule. Schnell konnte er mich von meiner Vorstellung, ein halbes Jahr in England oder so zu verbringen, umstimmen. Er wies mich auf spezielle Destinationen um Englisch zu lernen hin, wie Südafrika oder eben Hongkong. Auch riet er mir sehr davon ab, nur ein halbes Jahr zu gehen. Ein halbes Jahr sei einfach zu kurz. Man sagt, drei Monate bauche es, um sich einzuleben und die Sprache einigermassen zu verstehen (natürlich lange nicht alle exotischen Sprachen, wie Chinesisch & co.). Und dann, wenn man endlich die möglichen Anfangsschwierigkeiten überwunden hat, neue Freunde gefunden hat und es endlich richtig geniessen kann, muss man bald auch schon wieder zurück ins Heimatland. 
Natürlich gibt es auch Austauschschüler, für die ein halbes Jahr gerade richtig ist, doch am meisten hört man, dass sie lieber noch länger geblieben wären.

Auch klärte mich der Prorektor über die Organisationen auf. Er empfahl wärmstens die non-profit-Organisationen, wie AFS und YFU. Bei diesen wird vieles auf Freiwilligenbasis organisiert, die Organisation lebt von den 'volunteers'. Das macht das ganze zu einer riesigen, herzlichen Communtiy mit einem wunderbaren Ziel, das man in den AFS- Grundwerten herauslesen kann:

AFS Grundwerte:
  • AFS hilft Menschen in ihrem Bestreben, sich als verantwortungsvolle BewohnerInnen dieser Erde für den Frieden und ein besseres Verständnis zwischen den unterschiedlichen Kulturen dieser Welt einzusetzen
  • AFS ist der Überzeugung, dass die Entwicklung des Friedens ein dynamischer Prozess ist, der durch Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Intoleranz gefährdet wird.
  • AFS setzt sich für die Würde des Menschen und den Wert eines jeden Menschenlebens sowie aller Völker und Kulturen ein.
  • AFS fördert die Achtung der Menschenrechte und der Grundrechte ohne jede Diskriminierung von Rasse, Geschlecht, Sprache, Religion oder gesellschaftlicher Stellung.
  • AFS gestaltet seine Programme im Bewusstsein seiner Grundwerte: der Würde, der Achtung vor Unterschieden, der Harmonie, des Einfühlungsvermögens und der Toleranz.

Andere Organisationen, wie EF, agieren ähnlich wie Reisebüros. Oftmals werden die Gastfamilien bezahlt. So wird man vielleicht nicht als Familienmitglied betrachtet und wertgeschätzt, sondern mehr als Untermieter. Doch nartürlich kann man auch mit solch einer Organisation ein genau so tolles und erlebnisreiches Austauschjahr verbingen wie mit einer non-profit!!


Nach dieser regelrechten Aufklärung, entschied ich mich schon bald bei AFS zu bewerben. Nachdem ich einen grossen Teil meiner Sommerferien damit verbrachte, am See zu liegen und Blogs über verschiedenste Länder zu lesen, wurden meine Liebäugeleinen mit Hongkong konkret, und ich entschied mich für diese Megastadt.

Weiter gings mit der Onlinebewerbung, die man auf afs.ch findet. Diese beinhaltet unter anderem einen Vorstellungsbrief für die Gastfamilie und ein Motivationsschreiben. Auch musste man seine Länderwahl Top3 angeben.

Ich schickte die Onlineanmeldung Ende September und im November  hatte ich mein Vorstellungsgespräch bei AFS. Ich war aufgeregt, was wirklich nicht nötig gewesen wäre. Die Interviewerinnen waren total freundlich und stellten auch keine gemeinen Fragen, wobei ich gar nicht genau weiss, was gemeine Fragen hätten sein sollen ^^

Die Bestätigung, dass ich angenommen wurde, bekam ich bald und war für mich ein Grund zum Feiern. Denn auch Hongkong wurde mir von AFS Schweiz bestätigt.
Der 2. Anmeldeteil: Vertrag mit schwungvoller Unterschrift unterschreiben, herumrennen und Fotoshoots mit Freunden, Familie und von meinen Hobbys machen, von Lehrer und Arzt Formulare ausfüllen lassen, Urlaubsgesuch bei der Schule einreichen und ein neuer Pass musste auch noch her. Und das alles innert 2 Wochen. Das hört sich nach ziemlich viel an, doch es hielt sich in Grenzen und war gar nicht schlimm. Ausser der Tuberkulose-Test, der hätte nicht müssen sein hahah


Dann wurde mir mein Austauschjahr auch noch von AFS Hongkong bestätigt und jetzt konnte ich eigentlich nur noch auf meine Gastfamilie warten. 

Im ganzen Anmeldeprozess war AFS super professionell - administartiv und auch wenn ich ein Problem hatte, konnte ich immer anrufen.


So schön niedergeschrieben, hört es sich an, als ob ich überhaupt keine Zweifel hatte. Doch ich musste es mir lange überlegen, denn ein Austauschjahr bedeutet ja auch meine Familie und Freunde zu verlassen. Für mich kam dazu, dass ich auch die Klasse wechseln musste. Meine geliebte Klasse, in der sich praktisch alle blendend verstehen, mit meinen besten Freunden und mit denen ich eigentlich meine Matura machen wollte. Ja, auch jetzt finde ich es noch wirklich schade (eigentlich wollte ich ein anderes Wort mit sch... schreiben;)), dass ich meine Klasse verlassen muss ;'( Doch ich kann nicht beides haben.
Natürlich gibt es ATS, die wieder in dieselbe Klasse zurückkehren, doch  ich habe keine Lust, in Hongkong Lateinwörtchen zu lernen oder Mathe zu büffeln. Ich will mich ganz auf mein Gastland konzentrieren können. Ausserdem wäre es vermutlich auch nicht möglich gewesen wegen der Vormatura.

Auf jeden Fall, weiss ich, dass ich meine Freunde und Familie ganz doll vermissen werde, doch das gehört natürlich zu einem Austauschjahr dazu...

Sooo der Eintrag ist ja soo lange geworden. Ich mach besser mal einen neuen ;D

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