Montag, 20. Oktober 2014

Schulleben

Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, kann ich sagen, dass ich angefangen habe wirklich gerne in die Schule zu gehen. Ich kenne jetzt meine Klassenkameraden besser und ich bin schon stolz, dass ich alle Namen der Mädchen gelernt habe, und von den Jungs kommt's auch ^.^

MUNSANG

F4B girls <3

Das Schulleben ist wirklich sehr anders als in der Schweiz. Mein Alltag: 6:45 der Wecker klinget. Schnell in die Uniform schlüpfen, was Morgenessen, um 7:15 verlasse ich das Haus und gehe runter in den wet-market um mir einen Apfel oder eine Banane zu holen als Znüni. Mit einer Schulfreundin laufe ich in die Schule ca. 15 min. Dort angekommen müssen wir uns mit der Studentenkarte registrieren. Dann die vielen Stufen rauf in den 5. Stock ins Klassenzimmer. Der Unterricht beginnt um 8 Uhr. Die Lehrerin kommt rein, alle stehen auf und begrüssen sie mit einer Verbeugung. Dann besprechen sie irgendwelche Sachen auf Chinesisch, ein Prefect geht rum um zu überprüfen, ob alle die Temperatur gemessen und von den Eltern unterschrieben lassen haben und ich bin währenddem am Kantonesisch lernen oder sonst für Prüfungen.

Im Klassenzimmer

Ich musste mich daran gewöhnen, nicht so gute Noten zu kriegen (^.^), das Schulsystem ist anders als in der Schweiz, aber es wird besser. Und da meine Noten ja nicht zählen, mach ich mir kein Druck und nutze die Zeit lieber mit anderern Sachen und lerne Kantonesisch. Doch ich mache stets meine Hausaufgaben (so stolz darauf) und komme mit dem Stoff ganz gut mit, also nicht dass ihr denkt ich hänge hier nur rum ;)
Der Unterrichtsstoff unterscheidet sich mit dem in der Schweiz, dass es sehr aufbauend und auf das public exam ausgerichtet ist. Man muss mehr auswendig lernen, zum Beispiel das Periodensystem, was ich ja gaaar nicht sinnvoll finde haha
Der Unterrichtsstil ist von Lehrer zu Lehrer anders. Einige Fächer sind spannend, wie Geschichte, wo wir den 1. Weltkrieg durchnehmen, in anderen versuche ich nicht auf die Uhr zu schauen, schaue dann doch und bin wirklich erstaunt, dass erst 3 min vergangen sind. Aber so ist halt Schule.
Es wird nicht sehr viel im Unterricht mitgemacht, wenn der Lehrer eine Frage stellt, muss er immer jemand aufrufen um eine Antwort zu bekommen, aber trotzdem sind die Schüler aktiv, indem es Diskussionsrunden gibt und wir viele Präsentationen machen müssen.
Von den Schülern wird viel gefordert, viele besuchen samstags und sonntags ,tutorial classes', also Nachhilfeunterricht. Im Vergleich zur Schweiz haben sie weniger Fächer als wir, doch nach einem viertel Jahr haben sie die Tests, wo sie eine Woche Prüfungen haben, und jedes halbes Jahr die Exams,eine Prüfungswoche mit allem Stoff des letzten halben Jahres. Da müssen sie schon mehr lernen, als wir in der Schweiz, wo die Test über das ganze Jahr verteilt sind und immer nur ein bestimmten Themenbereich beinhalten.

Um 12:40 haben wir dann Mittag und wenn ich bis dann noch nicht verhungert bin, gehen wir in die nahe gelegenen Restaurants essen. Leider haben wir nur eine Stunde Zeit, da müssen wir uns immer ein bisschen beeilen, sonst wartet der Disziplinteacher auf uns und man bekommt eine black mark.

Die Schule endet um 3:20, doch fast niemand geht dann schon nach Hause. Alle Schüler sind auch ausserhalb des Unterrichts aktiv, in einem Club oder sie haben noch zusätzlich Musik unterricht. Auch wenn sie nichts haben, bleiben viele meiner Klassenkameraden einfach im Klassenzimmer, machen Hausaufgaben oder plaudern noch ein bisschen. Nicht wie in der Schweiz, wo alle Schüler möglichst schnell nach Hause rennen und aus der Schule wegkommen wollen.
Es gibt so viele spezielle Anlässe, Clubs und Organisationen von der Schule, ich weiss gar nicht wo anfangen.
Jeden Mittwoch Morgen haben wir eine halbstündige ,morning assembly' in der grossen Halle. Da gibt es dann verschiedenste Präsentationen zum Beispiel kam eine Frau um einen Vortrag über sexuelle Belästigung zu halten, ein Schüler und seine Eltern sprachen darüber, wie er letztes Jahr seine Krebserkrankung überstanden hat (das war so berührend), der Christ ambassador club Lehrer hat mit einer Band mit uns allen gesungen oder auch ich, Antonio und zwei ehemalige Austauschschüler gaben einmal eine Präsentation über unser Heimatland und das Leben als Austauschschüler.
Am Dienstag gehen wir immer rauf in die Kapelle um bible lessons zu haben. Die Kapelle ist sehr modern und schön, doch am liebsten würde ich dann schlafen, denn es ist immer auf Kantonesisch. Die Morning assamblys sind manchmal auf Kantonesisch, manchmal auf Englisch.

Dann gibt es die unzähligen Clubs. Ich schwitze im athletics club, da gehen wir immer rennen, im Dancing club lerne ich neue Tanzmoves und im Drama club lassen wir unserer Fantasie freien Lauf indem wir ,theater sports' ausprobierten (man muss aus dem Stand heraus eine kleine Aufführung geben). Drama club ist wirklich lustig, die anderen Schüler und Schülerinnen sind zwar alle jünger, aber sie kommen richtig aus sich heraus und es gibt schon kleine Schauspieler unter ihnen.

Do you want to marry me?



 
Wirklich viele Schüler sind sehr aktiv, sie müssen sich in mindestens einem Schulclub engagieren. Das ist etwas sehr schönes und spezielles an den Schulen in Hongkong und bringt so auch die Schüler näher zusammen. Doch wenn die Schüler so viel lernen müssen, sind die Clubs mit vielen Verpflichtungen vielleicht auch ein Grund, weshalb sie unter hohem Druck stehen. Denn in fast allen Clubs läuft es immer auf einen Wettkampf hinaus, was ich persönlich nicht immer nötig finde. Sogar im Dramaclub haben wir nicht einfach nur eine Aufführung, sondern einen Wettkampf gegen andere Schulen.

die Wandtafel im Klassenzimmer gestalten






Ein Beispiel, wie sich die Schüler engagieren: Flag selling! Samstags sieht man immer viele Leute Geld sammeln, da wirft man ihnen Münzen (1 HKD (ca 10 rp) - so viel wie man will) in die Tasche und kriegt dafür einen Sticker aufgeklebt. Ich wollte das auch machen, letzten Samastag gingen ich und meine Klassenkameraden flag selling für Girls guide, das ist so was ähnliches wie die Pfadi.
Es machte Spass mit Cherrie, wir fragten alle Leute ,,Maai zi kei a?'' ,,Möchten Sie ein Sticker kaufen?'' und schnell haben wir schon 5 Seiten voll Sticker verkauft. Neuer Rekord!! 



volunteer work diplom



Etwas richtig Cooles in der Schule sind die Häuser. Alle Schüler sind in sechs Häuser aufgeteilt und treten für ihre Häuser an Wettkämpfen wie in der Swimming Gala, am Leichtathletiktag, an verschiedensten ,inter-house-competitions' wie Tanzen, Fussball, Baskettball und an Quizzen an.
An einem Nachmittag war die Übergabezeremonie des Amt als House-Käpten. Da mein House letztes Jahr die Overall-Championship gewonnen hat, fand die Zerenomie in der grossen, blau geschmückten Halle statt. Die Housecaptains vom letzten Jahr hielten eine Präsentation, was sie letztes Jahr gewonnen haben und dann übergaben sie den Umhang, eine Pfeife und die Flagge übergeben. So cool, warum haben wir das in der Schweiz nicht?


durfte auch noch meinen Kommentar abgeben







An der ganztägigen Swimming gala konnten alle, die wollten, mitmachen. Ich liess mich auch überreden mitzumachen, schliesslich ist es ja für mein House ;) Und schlussendlich war ich froh, dass ich mitgemacht habe, sonst wäre ich den ganzen Tag nur auf der Tribüne gesessen und hätte mir wahrscheinlich  noch einen Sonnenbrand geholt. Aber jetzt konnte ich mein Köpfler vor der ganzen Schule präsentieren. Es war lustig und am Ende des Tages hatten wir noch ein Cheering. Jedes Haus hat seine eigenen Kampfsprüche, die alles zusammen lautstark wiedergeben. Das macht Spass.
Unser Haus gewann sogar den Hauptpreis, weil wir am meisten Punkte gesammelt haben.

unten sieht man ein Mädchen von girls guide

Cheering

Housecaptain leiten das Cheering



Nach zwei Monaten in einer Uniform, bin ich immer noch begeistert davon. Man spart nicht nur Zeit am Morgen, sondern allgemein ist das Aussehen nicht so wichtig. In der Schweiz kann man beobachten, dass die hübschen Mädchen, die sich immer aufstylen und so, viel weniger mit Mädchen, die nicht so auf ihr Äusseres achten, befreundet sind. Natürlich gilt das nicht immer, aber bei den cliquen kann man das schon beobachten. Sowas gibt es hier nicht, man konzentriert sich auf andere Sachen als das Aussehen. Die Uniform verstärkt auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Kurz gesagt, Schule in Hong Kong ist mehr, als einfach nur hingehen, den Unterricht besuchen und wieder nach Hause gehen. Sie ist viel mehr, für manche wie eine zweite Familie und nebst der echten Familie das Zentrum der Hong Kong Jugend.



Freitag, 3. Oktober 2014

AFS Boat Trip


Ich war unter den 25 glückliche ATS, die einen Platz für den AFS Boat Trip ergattern konnten. Es war ein unglaublich toller Tag. Am Morgen gings los auf dem Boot, am Vormittag ankerten wir in der Nähe von einem Strand und konnten dort vom Bootdach ins kühle Nass springen.






Clara :*


so romantic :'D




one of the best days so far :D

Cheung Chau Island

Cheung Chau Island ist eine kleine Insel südwestlich von Hongkong. Bequem ist sie mit der Ferry zu erreichen und wenn man dort am Hafen ankommt, fühlt man sich wie in einem alten Fischerdorf. Die Insel ist wirklich schön, es gibt tolle Strände, man kann an der Küste entlang wandern gehen und ganz viel Essen an den Strassenständen probieren, wie zum Beispiel die riesen Fishballs. Es gibt fast keine Autos und am Besten bewegt man sich mit Fahrrädern fort.

Zum ersten Mal war ich mit meiner Gastschwester und einigen anderen ATS dort. Wir mieteten Familienfahrräder, jemand fährt und zwei lassen sich rum kutschieren. Die Jungs mussten natürlich zeigen, was in ihnen steckt und so machten wir die Insel in einem viel zu hohen Tempo unsicher.
Dann wollten wir zum Strand. Jemand dachte wohl, er wüsste einen Geheimtipp und wir stiegen in eine mysteriöse  'Höhle' hinunter, durch einen dunklen Tunnel, nur um dann am gleichen Ort wieder rauszukommen. Naja, ich fands witzig. und die Aussicht war wunderschön.
Dann gingen wir noch zum Strand baden, Eis essen und bald schon wieder mit der Ferry nach Hause.
Auf nach Cheung Chau!



vom Winde verweht 

Am Hafen



es gibt hier die besten  seafood Restaurants, heisst es



fish balls

irgendeine Spezialität

Teig mit Mango oder Durian Füllung




mein Taxi kommt




Gut festhalten!!!




''der Tunnel zum Strand''





mit den Italian girls ;*


Eggenberg? :'D








Abendessen

Als ich nach Hause kam war das Erste was meine Gastschwester mich fragte, ob ich die Fishballs probiert habe. Nein, habe ich nicht, ich wusste nicht, dass sie eine Spezialität sind. --> Wir müssen nochmal hin!
So gings an einem Wochenende wieder nach Cheung Chau mit meiner Gastschwester Sylvana und ihrem Schulfreund Caillou :) Wir gingen an der Küste entlang wandern und ich sah noch viel mehr von der Inselund ich probierte noch viel mehr Essen. Auch sah ich wie sie auf der Insel lebten, zum Teil sehr bescheiden in eng aneinandergebauten Häuschen. Eine Austauschschülerin aus Japan lebt auf Cheung Chau Island. Alle HKer waren sehr erstaunt, denn so ist sie ziemlich abgesondert von den anderen. Um nach Hongkong Island zu kommen muss sie immer zuerst eine halbe Stunde Ferryfahrt hinter sich bringen. An Schultagen muss sie um 04:50 aufstehen!! Das ist natürlich ein Nachteil, aber auf der anderen Seite ist die Insel wirklich speziell und es ist eine besondere und andere HK Erfahrung dort zu leben.


dafür kamen wir her :'D




es ging ,wandern' :)

Tempel




Aussichtsplattfrom


hou leeeng ! ;*





ein Gedicht







Spezialität




Wohnhäuser




way home