Dienstag, 30. September 2014

Proteste in Hongkong


Ich versuche hier, die Situation der Proteste in Hongkong zu erklären und zu berichten, wie ich es hier erlebe.
occupy central


Studenten planten am 22. September einen class-boycott um für Demokratie zu protestieren. Konkret wendet sich die Aktion gegen die Entscheidung der Regierung in Peking für die Wahlen des chief executives im Jahre 2017. China hat Hongkong 1997 als Sondervrwaltungszone von Grossbritannien übernommen und den Wählern in Hongkong versprochen, von 2017 an ihre politischen Führer selbst bestimmen zu können.  Doch jetzt hat die chinesische Regierung entschieden, eine Vorauswahl zu treffen, dass heisst es wird nur Kandidaten geben, die im Sinne ihrer Regierung handeln, Regierungskritiker haben gar keine Chance an den Wahlen anzutreten.

Die Organisation ,occupy central' hat sich dann den Studentenprotesten angeschlossen, obwohl sie eigentlich am Nationalfeiertag eine Protestkundgebung vor dem Regierungssitz halten wollten. Sie haben den ganzen Finanzbezirk 'Central' besetzt, gar lahmgelegt. Die Börse arbeitet zwar weiter, aber die Proteste setzen dem Hang-Seng-Index zu. Nach der Oragnisation sind 80'000 Demonstranten dort.

Am Wochenende sind die Proteste, die jetzt als illegal gelten, eskaliert. Die Polizei wollte die Demonstranten vertreiben, die wichtige Verkehrspunkte und Regierungsgebäude besetzten. Sie setzte Tränengas ein und gingen soagr mit Schlagstöcken vor und es gab einige Verhaftungen.
Es ist wirklich schlimm, vor allem weil so viele Minderjährige involviert sind. 


Bildergalerie Demonstrationen Hong Kong 29.09.2014






Wie ich die Proteste erlebe:
Vor allem in der Schule gibt es viele Schüler und Schülerinnen, die ihre Unterstützung zeigen indem sie gelbe Armbänder und weisse Hygienemasken tragen.



sie singen die Lieder der Demonstranten (in meiner Schule)

Diesen Montag konnten die Schüler, die die Erlaubnis der Eltern vorzeigen konnten, den ganzen Tag vom Unterricht freinehmen um Protestaktionen in der Schule zu planen.Viele Schüler und Schülerinnen, Lehrern und allgemein den Hongkongern gehen die Proteste sehr nahe, denn sie selber oder ihre Freunde nehmen aktiv daran teil. Sie sind traurig und befürchten das Schlimmste, sogar eine Wiederholung des Tian'anmen-Massaker in Peking 1989 sagen einige voraus. ,Hong Kong is dying', posten viele auf Instagram. 
Ich kann nicht beurteilen, wie schlimm es wirklich ist, denn für mich verläuft der Alltag sonst normal. Nur das Thema ist immer präsent und natürlich halte ich mich vom Central fern (ich wohne auch ziemlich weit weg). 


Demokratie ist ein entscheidender Unterschied zw HK und China
Meine Meinung
Ich finde die Ziele von ,occupy central' im Grunde richtig und die Entscheidung der Regierung inakzeptabel. Doch die organisation hat die Proteste zu überraschend gebracht, eigentlich waren sie ja am Mittwoch geplant, vielleicht hat auch das zu der Gewalt geführt. In den Protesten gibt es auch zu viele verschiedene Meinungen, so sind die Demonstrationen viel komplexer, als man galubt.
Dass so viele Studenten involviert sind, ist auf der einen Seite gut, sie sollen ihre Meinung kundgeben, aber vielleicht sind sie noch zu jung und können die Situation schlussendlich nicht unter Kontrolle halten.(?)
Der Kampf um Demokratie finde ich sehr bedeutend, doch die Aktion bringt vielleicht auch nur einen tieferen Graben zwischen die Bürger und die Regierung. Auf der anderen Seite, wie sollen die Bürger sonst, ihre Meinung kundgeben und für ihre Rechte kämpfen? Sie versuchen es wenigstens, und das ist wirklich was zählt. 


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