Sonntag, 21. Juni 2015

Die letzte Woche

Unglaublich aber war. Meine letzte Woche in Hong Kong stand an und es hiess packen, packen, packen. Eigentlich dachte ich, das ginge schnell, da ich ja gar nicht so viele Sachen habe, in meinen drei Schubladen und dem Gestell über meinem Hochbett. Doch ich brauchte so lange bis ich alle Schulsachen sortiert hatte und einfach auszumisten. In einem Jahr sammeln sich doch viele Papiere und Prospekte an (die man dann doch nicht braucht). Also immer früh genug anfangen zu packen ;) Am Schluss wog mein Koffer auch stolze 31.5 kg und 10 kg Handgepäck und ich bin emirates echt dankbar für die 30 kg Gewichtsbeschränkung (und die 1.5kg Übergewicht ;))

Nachdem ich am Montagmorgen noch das letzte Examen bestritten hatte und drei schulfreie Tage folgten, genoss ich natürlich auch noch Hong Kong. Nicht nur im Ladies Market um Souvenirs zu shoppen oder im AFS Büro um die letzte Rückzahlung einzuholen, sondern es ging auch nochmal mit den Austauschschülern raus, unter anderem 'rooftop hunting', wo wir nochmal möglichst hoch hinaus wollten und ich verbrachte einen schönen Tag mit den Mädchen in Stanley am Meer.



in einem Hochhaus in central
in Stanley





Ich wurde auch stolze Besitzerin von einem AFS Diplom zum erfolgreich abgeschlossenen Austauschjahr am Munsang College.

mit Mami und meinen Gastschwestern



greeeen tea ice cream zur Feier ;)




Eine suuupertolle Überraschung gabs für mich dann am Donnerstag. Es sollte mit meiner Klassenkameradin Taisy und ihrer Mom picknicken gehen, doch als ich in der Wohnung stand, Taisy sofort aufs WC verschwand, eine Diashow anging mit vielen Fotos von meinen Klassenkameradinnen und mir und diese dann plötzlich aus dem Zimmer stürmten, war die Abschiedsparty schon in vollem gange. Ich war wirklich gerührt und konnte nicht oft genug wiederholen, wie ahnungslos ich war (,,I didn't expect anything!!!''). Meine Klassenkameradinnen sind wirklich die liebsten!!

Überraschung gelungen! <3 <3 <3




Dass meine Tage hier gezählt sind wurde mir jedoch erst am letzten Schultag wirklich bewusst. Der Tag verlief ziemlich normal, bis mich meine Klasse am Ende der letzten Lektion mit einer weiteren Diashowvideo überraschte und mir ein tolles Geschenk überreichten: Essstäbchen und ein Schlüsselanhänger mit meinem chinesischen Namen eingraviert. Das Umarmen und Selfie machen wollte schon fast nicht mehr aufhören, und als der Letzte auf meiner Uniform unterschrieben hatte, fiel mir der endgültige Abschied wirklich schwer.
Ich hatte Glück mit meiner Klasse. Obwohl ich nicht mit jedem immer viel zu tun hatte, ist mir jeder einzelne sympatisch. Oft hatten wir es lustig und zum Teil sind die Reaktionen der Klasse auf Kommentare mancher Lehrer echt kööstlich :'D 
Schlussendlich sind wir auch gar nicht so verschieden. Das Umfeld der Jugendlichen in Hong Kong und der Jugendlichen in der Schweiz könnte vermutlich fast nicht unterschiedlicher sein, doch wir sind alles Teenagers, mit gleichen Interessen, Problemen und Sorgen.
Ich werde die Bande vermissen.

the Class of 7


Nach der Schule gingen meine Freundinnen und ich in ein cooles Restaurant essen und in Mong Kok mussten wir natürlich die von mir geliebten Instantphotos bei den Strassenverkäufer machen. Als Stammkundin erhielt ich Rabatt und der Verkäufer schenkte mir zum Abschied sogar noch ein Foto im Grossformat.





Es war so ein lustiger Abend und am Ende musste ich meine Tränen zurückhalten. Tschüss sagen ist scheisse.....








In meinem letzten Wochenende ging ich nochmal nach China. Mit meiner Mutter und der Gastfamilie von meiner Nachbarin/Austauschschülerin aus Italien überquerten wir die Grenze nach Shenzhen und es ging direkt in ein Spa. Nach einer nur ein bisschen schmerzhaften aber trotzdem entspannender Massage und nachdem ich mich mit gratis Mango vollgestopfte hatte, gingen wir noch ein bisschen shoppen und essen. Wir kehrten früh zurück, denn wir hatten eine Reservation in einem vegetarischen Restaurant in einer buddhistischem Kloster. Das Essen war köstlich und ich genoss meinen letzten Abend mit meinen Gasteltern und meiner kleinen Schwester. 

im Garten des Klosters

Sik Faan



Die letzten Tage, waren einige der schönsten in meinem Jahr, denn weil ich wusste, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, genoss ich jede Minute bewusster und schätzte jede liebe Geste noch mehr. Ich wusste, was ich vermissen werde: die kleinen Dinge, wie das Gekicher meiner kleinen Schwester, die Gespräche mit den anderen Austauschschüler oder das Gefühl am Abend alleine durch die Stadt nach Hause zu laufen.
Die Zeit des Abschieds war sehr intensiv und der Höhepunkt folgte an meinem Abflugtag.



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